Zwei auf einen Streich

Die Sonne scheint, die Temperaturen sind zum Wandern gerade richtig. Es sollen diesmal gleich zwei Türme erwandert werden.
Der neue Aussichtturm auf dem "Wurmberg" und die Aussichtsplattform auf dem "Brocken".
Ich habe bewußt das Bild von der "Wurmbergschanze" nicht ausgetauscht. Die Aussicht vom neuen Turm hat sich, bis auf das schreckliche Waldsterben, nicht geändert.
Das Auto bleibt in "Elend" zurück. An den "Scherstor-
klippen" vorbei kommen wir zunächst auf den ehe-
maligen "Kolonnenweg". Das war eine "Strasse" be-
stehend aus zwei parallel verlegten Betonplatten die an der ganzen Grenze der "DDR" zur "BRD" entlang führte. Diese Strasse wurde von den Grenztruppen benutzt. Diesem Weg folgen wir rechts bergan bis die "Wurmbergschanze" zu sehen ist und biegen dann zu ihr ab. Das steilste Stück des ganzen Tages ist nun der Aufstieg über die Treppen neben dem Aufsprung-
hang.
Aber groß war wieder die Enttäuschung oben auf der Plattform der Schanze- Sonne pur aber keine Aussicht. Das Fernglas half auch nicht viel. Der "Große Knollen", zum Beispiel, war nur schwach zu sehen.
Die erste Schanze auf dem "Wurmberg" wurde 1922 errichtet, war 28m hoch und diente damals auch schon als Aussichtsturm. Die Schanze wurde wissentlich dem Verfall preisgegeben und ihr Abriß war 2014 beendet.

Braunlage an der "Warmen Bode" gelegen

Schierke im Tal der "Kalten Bode"
am Horizont der "Hohnekamm"
Vom "Wurmberg" geht es über die "Stieglitzecke" weiter zum "Dreieckigen Pfahl". Dieser steht auf einer ehemaligen Grenzecke zwischen dem "Königreich Hannover" und dem "Herzogtum Braunschweig". Hier treffen wir wieder auf den "Kolonnenweg". Der geht dann hinauf bis zu den Gleisen der "Brockenbahn". An dieser Stelle bestand einmal ein Haltepunkt "Goetheweg". Übrig blieb nur das "Rückdrückgleis". Bei entsprechender Fahrplankonstellation fährt der Zug "Brocken-Schierke" in dieses Gleis und lässt den Zug "Schierke-Brocken" passieren. Anschließend setzt er zurück und fährt weiter talwärts. Der "Goetheweg" ging einst vom "Torfhaus" über den "Königsberg" (1033,5m) weiter auf den "Brocken". Dieser Weg wurde so benannt, weil ihn "Johann Wolfgang von Goethe" für seinen Brockenaufstieg benutzte. Das Gebiet war dann nach der Gründung der "DDR" Grenzgebiet und gesperrt. Alles wuchs zu. Nach dem Fall der Grenze wurde der National-
park gegründet und ein neuer "Goetheweg" entlang der Gleise angelegt. Die weitere Sperrung hat auch seine Berechtigung, denn die Hochmoore mit ihrer sehr empfind-
lichen Pflanzen- und Tierwelt vertragen keinen Massentourismus wie er täglich auf allen Zugängen zum Brocken zu beobachten ist.
Über dem "Königsberg" sieht man schon die Spitze des Antennenmastes vom "Brocken". Ein Stück des Wegs zurück stand eine Infotafel über die "Kalte Bode" die hier entspringt. Die "Kalte" und die "Warme Bode" fließen bei "Königs-
hütte" zusammen. Über die "Saale" und die "Elbe" gelangt ihr Wasser in die "Nordsee". Wenn wir zum ehemaligen Haltepunkt gehen, dann gehen wir gleichzeitig über die "Weser - Elbe - Wasserscheide". Beim "Roten X" auf dem Bild blickt man in das "Eckertal". Die "Ecker" entspringt hier oben. Sie mündet in die "Oker", diese in die "Aller" und die "Aller" in die "Weser". Mit der "Weser" fließt das Wasser der "Ecker" ebenfalls in die "Nordsee".
Der weitere Weg führt nun an den Gleisen der "Brockenbahn" entlang durch da sehr empfindliche Gebiet der "Hochmoore". Über den "Nationalpark" und natürlich auch über den Lebensraum "Hochmoor" können Sie sich im "Nationalparkhaus" auf dem "Brocken" sehr ausführlich informieren. Was Sie in den vielen Schaukästen und Gucklöchern sehen, das sehen Sie draußen bei Wandern nicht.
Auf dem "Brocken" war es natürlich wieder sehr windig und trotz Sonne sehr kühl. Die Sicht wie vom "Wurmberg"- schlecht. Es waren nicht mal die Türme der Kirchen von "Halberstadt" zusehen. Die Aus-
sichtsplattform (Fensterband oben am Turm) habe ich mir gespart.
Neben dem Turm steht das "Wolkenhäuschen". Es ist schon 1736 errichtet worden. Der erste Aussichts-
turm stammt aus dem Jahr 1891.
Nehmen Sie sich die Zeit und gehen Sie in Ruhe durch das "Nationalparkhaus". Es bietet alle Informationen über die Natur und die Geschichte des "Brocken". Beachten Sie die vielen "Gucklöcher", denn dort werden sonst nicht sichtbare Dinge gezeigt.
Die mögliche Fernsicht kann man bei Beginn des Aufstiegs nicht vorher sehen. Es kann auch zu einem totalen Wetterumschwung kommen. Darauf sollten Sie sich garderobemäßig einstellen. Sie können aber auch ein besonderes Schauspiel erleben.
Es gibt natürlich noch viele andere Wege um auf den "Wurmberg" oder auf den "Brocken" zu gelangen. Den Abstieg kann man sich aber erleichtern.

Wenn Sie aus Richtung Osten auf den "Brocken" gewandert sind, dann können Sie mit der "Harzer Schmalspurbahn" wieder hinunter fahren. Den Fahrplan finden Sie hier.

Sollten Sie das Auto in "Braunlage" stehen haben, dann können Sie mit der Seilbahn wieder vom "Wurmberg" hinunter schweben.
Informationen zu den Betriebszeiten finden Sie
hier.